Wenn es kein Ende und keinen Anfang gibt, frage ich mich, wo fängt man dann an?
Wo würde ich selber einsteigen und aussteigen in einem fremden Leben?

INFORMATION


Die Gegenwart dauert 3 Sekunden

>> Ich benutzte ein Bein und dann das andere. Ich schaute mich um und atmete ein, ich schaute mir den Sonnenuntergang an und mied direkte Sonneneinstrahlung. Ich nahm Kontakt zu einsamen Pflanzen auf und ließ mein Gepäck: „Security advice: Please, don’t leave your baggage unattended!“, nicht unbeaufsichtigt. Es war eine Auseinandersetzung mit der Fülle an Wahlmöglichkeiten, die mir Angst machte, da ich nie ausschließen konnte, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. <<


KURZBESCHREIBUNG


„Kontakt zu einsamen Pflanzen“ war eine raumgreifende Installation, in der sich 243* kleine Wachsfiguren, zwei Kuschelmenschen und 351* Goldfliegen aufgehalten haben. Die Figuren befanden sich isoliert in Glasboxen auf einem fragilen Holzgerüst, welches sich wie eine Art Matrix durch einen beliebig gewählten Raum wand und sich in unterschiedliche Richtungen ausdehnte. Mit Kondition und Durchhaltevermögen nahm ich Kontakt zu ihnen auf. Es gab keine Notrufsäule, die funktionierte und auch keine beruhigende Fahrstuhlmusik. Ich beschimpfe die einsamen Pflanzen oder versuche ihnen zärtlich zu begegnen. Der Zusammenhang blieb mir selber verschlossen.

Möglicherweise war es eine Auseinandersetzung mit der Begegnung und Explosion von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem einzigen, kleinen Moment. In diesen kleinen Momenten ohne Sicherheitsvorkehrung befinden wir uns tagtäglich, ununterbrochen in Endlosschleife. Mich fasziniert die Aktivität und Auswirkung dieser kleinen Zeitpunkte in die Unendlichkeit und die Vorstellung diese Momente in Gleichzeitigkeit auflösen zu können.

FOC war eine Aneinanderreihung von Gefahren und Bedrohungen – ein eingefrorenes, dreidimensionales Bild ohne Zeit – in das man ein- und wieder aussteigen konnte. Eine Möglichkeit entgegen unserer systematisierten und strukturierten Welt, in der wir stets damit beschäftigt sind, durch Sicherheitsvorkehrungen, Gefahren und Bedrohungen abwenden zu wollen.




BESCHREIBUNG VON RAUM UND ZEIT SOWIE DER EINSAMEN PFLANZEN


RAUM

Ausgehend vom Mittelpunkt des Areal`s FOC, einer Glasbox mit integrierten Goldfliegen, dehnte sich das durcheinander wirkende Holzgerüst in alle erdenklichen Richtungen im Raum aus. Je größer die Distanz zum Mittelpunkt des Areal FOC war, um so länger dauert es, bis der Bedrachter auf eine nächste Glasbox stieß.


TIMELINE VON FOC

Zeit verstreicht unterschiedlich schnell, je nachdem mit welcher Geschwindigkeit wir uns durch einen Raum bewegen. Die aktive Goldfliege bildete in dem Areal FOC die Zeit. Sie war das einzige, was sich noch aktiv in dem Areal bewegte und somit eine Verbindung zwischen der realen und der fiktiven Welt herstellte.
Die Goldfliege lebt 6 Wochen und verarbeitet weit mehr Bilder in der Sekunde, als wir jemals wahrnehmen können. Für eine Fliege wirken wir Menschen daher oft wie erstarrt durch unsere für sie unendlich langsam erscheinenden Bewegungen. So erstarrt wie wir für die Fliege sind, so erstarrt wirkten auch die Wachsfiguren aus dem Flight-Operation-Center auf uns.


DIE EINSAMEN PFLANZEN

Jede Entscheidung wird maßgeblich von Emotionen beeinflusst. Die 243* Wachsfiguren sind Überträger von Emotionen und Gefühlen. Jede Figur existiert für den Moment, der zur Ewigkeit geworden ist. So war das Areal FOC eine Ansammlung von Entscheidungsträgern.








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